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Throwback Thursday – #4: Naschenweng-Treffer beendete stolze SKN-Serie

„Sturm ist eine starke Mannschaft, die uns wehtun kann“, warnte Liese Brancao in den letzten Jahren immer wieder vor den Grazerinnen. Im Mai 2018 traf Kathi Naschenweng die St. Pöltnerinnen in der Schlussminute mitten ins Herz, beendete mit ihrem Treffer mehrere stolze Serien der Wölfinnen und machte auch den SKN-Traum vom „Hunderter“ zunichte.

Vorgeschichte: Im allerersten Bundesligajahr unserer Wölfinnen, der Saison 2011/12, begann auch der Weg der Sturm Frauen, die damals unter dem Namen SK Sturm Graz Damen / Stattegg in der zweithöchsten Leistungsklasse spielten. Bereits im zweiten Jahr gelang als Vizemeister der Aufstieg in die Bundesliga, da die juniors des SV Neulengbach als Meister nicht aufstiegsberechtigt waren. In den ersten Spielen gegen die Wölfinnen sahen die Grazerinnen kaum Land und verloren teilweise hoch gegen die spusu SKN Frauen. Ein erstes Ausrufezeichen setzte die Hiden-Elf im März 2015, als man den Gastgeberinnen am Voithplatz ein 1:1 abringen konnte und so wichtige Zähler für die Vizemeisterschaft holte, die den Grazerinnen zur erstmaligen Teilnahme an der Frauen-Königsklasse reichte. Ein Jahr später ging Sturm, im letzten Spiel von Hannes Spilka auf der SKN-Trainerbank, durch Stefanie Enzinger und Claudia Wasser zweimal in Front, am Ende schafften die St. Pöltnerinnen jedoch ein hart erkämpftes 2:2 in Messendorf, der Heimstätte der Sturm Frauen. Es waren bis zum direkten Aufeinandertreffen im Mai 2018 die einzigen beiden Punkte der Grazerinnen gegen St. Pölten.

Saisonverlauf: Schon vor dem Duell, im Mai 2018, in der steirischen Landeshauptstadt war der Elf von Christian Lang, der im Sommer zuvor das Traineramt bei den Grazerinnen übernahm, der dritte Platz nicht zu nehmen. Auf Platz zwei, USC Landhaus, fehlten bei noch zwei ausständigen Runden sieben Zähler, Neulengbach war mit sechs Punkten Rückstand auf Sturm auch in weiter Ferne. Der Kader von Sturm war in der Saison 2017/18 mit Spielerinnen wie Besijana Pireci, Julia Kofler, Kathi Naschenweng sowie der erfahrenen Keeperin Anna Carina Kristler ein Mix aus jungen Talenten und gestandenen Bundesligaspielerinnen. Einzig, die Ergebnisse spiegelten den starken Kader nicht ganz wieder: drei Niederlagen und vier Remis waren im Kampf um den Vizetitel gegen Landhaus zu wenig. Die Wölfinnen des SKN entschieden das Meisterschaftsrennen bereits zwei Wochen vor dem Duell gegen Sturm für sich und krallten sich somit den vierten Titel in Folge. Wenige Wochen vor dem Meisterschaftsduell in der Rückrunde gegen die Grazerinnen gab es im Pokal-Halbfinale für beide Teams bereits eine letzte Generalprobe in der steirischen Landeshauptstadt. In dieser drehten die Gäste aus Niederösterreich ein frühes 0:1 und zogen mit einem 4:1-Erfolg ins Pokalfinale ein.

Das Spiel: Das Meisterschaftsspiel in der Steiermark gegen die Frauen des SK Sturm ging am 27. Mai 2018 in Graz-Messendorf über die Bühne. Geleitet wurde die Partie von Schiedsrichter Kadir Özer. Schon im Pokalspiel gegen den SKN boten die Grazerinnen über eine Stunde eine starke Leistung und wollten diese auch in der Meisterschaft gegen St. Pölten zeigen. Die ersten Chancen des Spiels hatten zwar die Wölfinnen, Julia Tabotta klärte jedoch in Minute 26 einen Ball in letzter Not. Vor dem Tor waren die Gäste aus St. Pölten nicht konsequent genug, so gingen beide Teams ohne Torerfolg in die Pause. Mit Fortdauer der Partie kam der Elf von Spielertrainerin Fanni Vágó zusehends die Lockerheit verloren, dazu gesellten sich zahlreiche Fehlpässe und gut sortierte Grazerinnen, die solche Situationen auszunutzen versuchten. Auch einen Lattenpendler verzeichneten die Wölfinnen nach der Pause – Glücksgöttin Fortuna war an diesem Tag wahrlich kein SKN-Fan. In den Schlussminuten bezwang die heutige Hoffenheim-Legionärin Katharina Naschenweng Melissa Abiral, die im Laufe des Spiels mehrere gute Möglichkeiten der Grazerinnen vereiteln konnte. Der Siegtreffer der Kärnterin besiegelte das Ende der 90 Spiele andauernden SKN-Serie ohne Niederlage auf nationaler Ebene. Weitere beeindruckende Zahlen: Diese Spiel markierte die erste Auswärtsniederlage seit Oktober 2013 und war zudem das erste Spiel ohne Torerfolg unserer Wölfinnen seit 2012!

So, 27.5.2018 – Spielbeginn 14 Uhr
17. Runde – ÖFB Frauen Bundesliga 2017/18 (Spielort: Traininszentrum Messendorf, Graz)
SK Sturm Graz – SKN St.Pölten 1:0 (0:0)

Aufstellungen:
SK Sturm Graz: Anna Carina Kristler – Julia Magerl, Stephanie Kovacs (46. Irina Wurzinger), Nicole Dominique Gatternig, Julia Mak – Emily Cancienne, Anna Malle, Besijana Pireci (84.), Katharina Elisa Naschenweng, Celina Degen – Julia Wagner (63. Isabella Posch)

SKN St. Pölten SKN Frauen: Melissa Abiral – Gina Babicky, Alexandra Biroova, Julia Tabotta (66. Viktoria Pinther), Laura Wienroither (46. Jennifer Klein) – Holly Elizabeth King, Nadine Prohaska, Mateja Zver, Jasmin Eder – Fanni Vago, Stefanie Enzinger (46. Bernadett Zagor)

Tor: Katharina Elisa Naschenweng (89.)

 

 

Der weitere Verlauf: Die Elf von Christian Lang nutzte an diesem Tag eine kleine Unachtsamkeit der St. Pöltnerinnen eiskalt aus und zeigte auf, dass auch die Wölfinnen verwundbar sind. Die Sportliche Leiterin des SKN, Liese Brancao, warnte bereits im Vorfeld immer wieder vor der Gefährlichkeit der Grazerinnen. Bereits am Heimweg von Graz wurde das Spiel aufgearbeitet und die Gründe für Niederlage per Videostudium analysiert. Den Status als erster Verfolger der St. Pöltnerinnen bestätigte die Elf von Coach Lang in der Spielzeit 2018/19 eindrucksvoll, auch in der Saison 2019/20 war man bis auf einen Zähler auf die Zweitplatzierten SG Austria Wien/USC Landhaus herangekommen, bevor im März die laufende Saison nach nur einem halben Jahr aufgrund des Coronavirus abgebrochen wurde. St. Pölten rehabilitierte sich wenige Tage nach der Niederlage in Graz mit dem Sieg im Pokalfinale gegen Neulengbach selbst. In der letzten Bundesligarunde geriet man gegen Landhaus früh in Rückstand, drehte jedoch noch die Partie und bot für die folgende Meisterehrung eine spannende Ouvertüre. Bei den Grazerinnen wartete in der letzten Runde der Saison 2017/18 die weite Reise ins Ländle, wo man sich mit 3:0 schadlos hielt und schlussendlich Platz zwei gegenüber Landhaus nur um einen einzigen Zähler verpasste.