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Schwedische Rekordmeisterinnen als Achtelfinal-Hürde

FC Rosengard, schwedischer Rekordmeister und ehemaliger UWCL-Halbfinalist aus Malmö, wurde den spusu SKN Frauen für das bevorstehende Achtelfinale der Frauen-Königsklasse zugelost. Die Bilanz in Malmö ist für österreichische Klubs dürftig und auch diesmal wird es gegen die Schwedinnen, die fast ausschließlich aus Nationalteamspielerinnen bestehen, schwierig.

7. September 1970 – Österreich trägt Trauer nachdem zwei Tage zuvor der später posthum geehrte Formel 1-Weltmeister Jochen Rindt in Monza tödlich verunglückte, in der Nationalliga führt nach fünf Spieltagen die Admira mit Spielern wie Willy Kreuz, Heinrich Strasser oder dem späteren Teamchef Felix Latzke, in der Tabelle vor Wattens und Rapid. In Schweden gründete der Fußballklub Malmö FF an genau diesem Tag eine Frauenfußball-Abteilung mit dem Namen Malmö FF Dam. Zehn Jahre später stiegen die Schwedinnen in die höchste Spielklasse auf. Der erste Meistertitel der Vereinsgeschichte gelang schließlich 1986. Nach vier weiteren Meisterschaften in den Jahren 1990 bis 1994 wurde Malmö von 1996 bis 2002 sieben Mal in Folge Zweiter. Erst in den 2010er-Jahren startete das Team aus der Provinz Scania so richtig durch und sammelte in den letzten elf Jahren 13 Titel (6x Meister, 3x schwedischer Pokalsieger, 4x schwedischer Supercup). Der Klub aus Malmö, der seit 2013 als FC Rosengard seine Bewerbsspiele austrägt, ist mit 11 Titeln zudem schwedischer Rekordmeister. Auch international bekannte Spielerinnen lockte man in die drittgrößte Stadt des Landes, so kickten unter anderem in der Vergangenheit Nilla Fischer, Lieke Martens oder auch Weltfußballerin Marta beim FC Rosengard.

Leistungsträgerinnen allesamt auch Fixgrößen im Nationalteam
Einige Fans und Medien bezeichneten das Los Rosengard als Glückslos. Bei nährerer Betrachtung des Kaders jedoch zeigt sich die große Klasse und Qualität der schwedischen Elf. In Sachen Verbands-Klubkoeffizienten der UEFA gehört Schweden, neben England, Deutschland, Frankreich und Spanien, zu den Top 5 Europas. Für die anstehenden Vorbereitungsspiele des schwedischen Nationalteams berief Teamchef Peter Gerhardsson fünf Spielerinnen unserer Champions-League-Gegnerinnen. Darunter auch Caroline Seger, Spielführerin im Team sowie beim FC Rosengard, die auch schon bei Lyon, PSG und in der US-amerikanischen Profiliga unter Vertrag stand. Die kanadische Keeperin Stephanie Labbé spielte ebenso mehrere Jahre in den USA, wechselte erst vor wenigen Wochen nach Malmö. Ebenso stand Labbé im Aufgebot des kanadischen WM-Aufgebots für Frankreich, wo sie bei allen vier Auftritten des Teams zwischen den Pfosten stand. Jelena Čanković spielte in der Saison 2013/14 in Barcelona, Olivia Schough kickte ein halbes Jahr beim FC Bayern in der Bundesliga und kam dabei jedoch nur auf sechs Einsätze. Schlechte Erinnerungen an Österreich dürfte die Isländerin Glódís Perla Viggósdóttir haben, sie verlor bei der EM 2017 gegen das ÖFB-Team mit 0:3 – es zugleich auch das Aus für die Isländerinnen nach der Vorrunde. Beim Namen St. Pölten dürfte es auch bei den Däninnen im Kader von Rosengard klingeln. Katrine Veje kennt den SKN und die NV Arena noch vom Duell im Sechzehntelfinale in der Saison 2016/17, damals in Diensten von Bröndby. Sanne Troelsgaard Nielsen spielte damals zwar nicht bei Bröndby, verlor jedoch mit dem dänischen Nationalteam im September 2012 in der NV Arena gegen Österreich mit 1:3. Weiters kicken Teamspielerinnen aus Nigeria und Finnland beim FC Rosengard – die Klasse und die Qualität ist also hoch bei unseren Gegnerinnen!

Bei sämtlichen möglichen Achtelfinal-Gegnern des SKN war die Auslosung im Vorfeld nur ein Randthema und in den sozialen Medien und kaum präsent. Rosengard-Coach Jonas Eidevall zeigte sich jedoch froh, dass man das Los BIIK Kazygurt umgehen konnte. „Die Reisen nach Kasachstan sind immer beschwerlich, zudem kommt der große Zeitunterschied“. Für Gegner St. Pölten findet der 38-jährige nur lobende Worte. „Österreich ist ein aufstrebendes Land. Der SKN hat viele Teamspielerinnen und ist souverän durch die letzten Runden marschiert – ein gutes Los!“ Bereits einmal machte der FC Rosengard, damals noch als Malmö FF Dam, Bekanntschaft mit einem Klub aus Österreich. Im Champions-League-Achtelfinale 2011/12 traf man auf Neulengbach und bog den Klub aus dem Wienerwald mit einem Gesamtscore von 4:1. Auf Seiten der Neulengbacherinnen waren in beiden Spielen mit Alexandra Bíróová und Liese Brancao zwei heutige St. Pöltnerinnen im Einsatz. Melissa Abiral verfolgte die Partien von der Ersatzbank aus. Mit Katrine Veje und Caroline Seger standen damals zwei Spielerinnen am Platz, die noch heute beim FC Rosengard unter Vertrag stehen. Therese Sjögran, die gegen Neulengbach ebenso zum Einsatz kam, ist heute als Sportliche Leiterin beim Verein tätig.

Dürftige Bilanz österreichischer Klubs in Malmö
Das Hinspiel im schwedischen Malmö geht am 3. März über die Bühne. Als Kulisse wird dabei das Stadion Malmö Idrottsplats, kurz Malmö IP, dienen – einem 1896 erbauten Stadion. Der Herrenverein trug bis 1958 seine Heimspiele auf der Anlage aus, die Frauenabteilung ist erst seit 2006 im 7000 Zuseher fassenden Stadion beheimatet. Vor der Umbau im Jahr 1999 fanden auch Leichtathletik-Events auf der Anlage statt. Die Laufbahn wurde im Zuge des Umbaus jedoch entfernt und die Arena in ein reines Fußballstadion umgewandelt. Zudem wurde der Untergrund mit Kunstrasen bestückt und den UEFA-Bestimmungen angepasst. Mit Neulengbach war im Jahr 2011 erst eine österreichische Mannschaft zu Gast, durch ein Tor der Niederländerin Manon Melis gewannen die Gastgeberinnen aus Malmö mit 1:0. Auch sonst liest sich die Statistik rot-weiß-roter Teams in Malmö eher mau. Rapid und die Austria gewannen je ein Europapokalspiel in Malmö, waren sonst erfolglos. Das bislang einzige Länderspiel Österreichs in der Geburtsstadt von Zlatan Ibrahimovic endete im August 1999 torlos.

Fußballfans sitzen beim Rückspiel in St. Pölten, am 10. März, abermals in der ersten Reihe. ORF Sport+ überträgt die Begegnung in der NV Arena live ab 20.15 Uhr. Das Betreuerteam wird die nächsten Tage nutzen und Gegner Rosengard genauestens studieren. „Rosengard ist ein schwieriger Gegner! Sie bestehen fast ausschließlich aus Nationalteamspielerinnen von europäischen Top-Teams, wie Schweden oder Dänemark. Wir werden die nächsten Tage nutzen und die Schwedinnen via Videostudium zu analysieren, um am 3. März ready zu sein für das Hinspiel in Malmö“, so Trainerin Maria Wolf.

UEFA Women´s Champions League 2020/21 – Achtelfinale
FC Rosengård – spusu SKN St. Pölten Frauen

Hinspiel: Mittwoch, 3. März 2021 um 18 Uhr (Spielort: Stadium Malmö IP, Malmö)
Rückspiel: Mittwoch, 10. März 2021 um 20.30 Uhr (Spielort: NV Arena, St. Pölten) – live in ORF Sport+